Schön,

                   dass Sie bei uns

                   vorbeischauen.

Das Motto unserer Gemeinschaft

 

Gut, dass wir einander haben,

gut, dass wir einander sehn,

Sorgen, Freuden, Kräfte teilen

und auf einem Wege gehn.

Gut, dass wir nicht uns nur haben,

dass der Kreis sich niemals schließt

und dass Gott, von dem wir reden,

hier in unsrer Mitte ist.

Manfred Siebald

 

Wer mehr erfahren möchte ist herzlich Willkommen!

 

Unsere Website bietet....

 

Einen Überblick über das aktuelle Gemeinschaftsgeschehen

Veranstaltungen zum kommen, mitfeiern und miterleben

Gelegenheit zum verweilen, zuhören, nachdenken und entschleunigen

christliche Impulse zum kirchlichen Jahreslauf,

laufende Aktualisierung. 

 

 

Halloween vs. Reformationstag – Eine geistliche Betrachtung

Am 31. Oktober gedenken evangelische Christen der Reformation – jenem Aufbruch, der 1517 mit Martin Luthers Thesen begann und unsere Kirche ins Leben rief.
Ein Tag der Erinnerung, der Erneuerung, der Rückbesinnung auf das Evangelium.                                                                                            

Doch derselbe Tag ist heute von einem anderen Brauch überlagert:
Halloween – einst ein Vorabend des katholischen Hochfestes Allerheiligen, verwurzelt im irischen Volksglauben, von Auswanderern in Amerika gepflegt.
Was einst Erinnerung war, wurde zur Maske. Was einst Heimat bedeutete, wurde zum Spektakel.

Anfang der 1990er-Jahre schwappte Halloween nach Deutschland – nicht aus religiösem Bedürfnis, sondern aus kommerziellem Kalkül.
Als der Karneval 1991 wegen des Golfkriegs ausfiel, suchte die Branche nach Ersatz.
Mit PR-Kampagnen und Medienmacht wurde Halloween zum neuen Rummel – schrill, laut, inhaltsleer.

Aus kindlichem Schabernack entwickelten sich derbe Späße.

Was folgte, war eine Sinnentfremdung:

  • Streiche, die Grenzen überschreiten

  • Ruhestörungen und Belästigungen

  • Horrorszenarien, die Angst statt Andacht verbreiten

  • Häuser, die sich in Gruselkabinette verwandeln

  • Eine Filmindustrie, die das Grauen kultiviert

  •  Und während sich das Dunkle Raum schafft, verblasst das Licht des Reformationstages.
    Der Geburtstag unserer Kirche – vergessen zwischen Kürbisfratzen und Plastikspinnen.
    Die geistliche Tiefe – verdrängt durch oberflächliche Unterhaltung.

Die Bibel spricht mit klarem Wort:

„Denn mein Volk hat doppelt Unrecht getan:
Mich, die Quelle lebendigen Wassers, verließen sie
und machten sich Zisternen – rissige Zisternen, die das Wasser nicht halten.“
(Jeremia 2,13)

„Hat je ein Heidenvolk seine Götter vertauscht – und das, obwohl sie keine Götter sind?
Aber mein Volk hat seine Herrlichkeit vertauscht gegen das, was nicht hilft.“
(Jeremia 2,11)

Die Frage bleibt:
 

Was feiern wir – und warum?
Wem geben wir Raum – dem Licht oder dem Schatten?
Was ist uns heilig, das Evangelium - oder die leere Hülle?

 

Gebet

Gott,
du hast dein Wort lebendig gemacht – damals und heute.
Du hast Menschen befreit – aus Angst, aus Dunkelheit, aus Schuld.
Wir bitten dich:
Lass uns nicht vergessen, was du getan hast.
Lass uns nicht vertauschen, was heilig ist, mit dem, was nichts hilft.
Schenke uns Mut, dein Licht zu tragen –
in eine Welt, die sich nach Sinn sehnt.
Bewahre unsere Herzen vor dem Lärm der Masken
und öffne sie für die leise Kraft deiner Wahrheit.

 

Amen.

 Segen

Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.

 

Amen.

 

Betrachtung zum Monatsspruch

November 2025

 

Hesekiel 34,16 und Markus 2,17 – Gottes Suche nach den Verlorenen

Orientierungslosigkeit ist kein neues Problem – aber Gottes Antwort bleibt dieselbe.             

„Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.“                                                                                                                  Hesekiel 34,16                                                                                                                             

„Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.“                                                                                                                           Markus 2,17                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              

Gott sucht – damals wie heute

Der Monatsspruch für November 2025 lädt uns mit zwei kraftvollen Bibelstellen ein, über das Wesen Gottes im christlichen Glauben nachzudenken.                                           

 Und führt  mitten hinein in das Herz Gottes. Zwei Stimmen, zwei Zeiten – und doch ein gemeinsamer Klang: Gott ist der, der sucht. Der nicht wartet, sondern aufbricht. Der nicht richtet, sondern heilt.

Gott – JHWH – war nie ein ferner, unnahbarer Gott. Schon im Alten Bund zeigt er sich als der Suchende, der Helfende, der Heilende. Seine Worte durch den Propheten Hesekiel sind keine Drohung, sondern eine Verheißung:
„Ich sehe euch. Ich komme euch entgegen. Ich heile, was verletzt ist. Ich stärke, was schwach geworden ist.“

Eine Zusage inmitten der Krise

Diese Zusage kommt nicht aus dem Nichts. Sie ist Antwort auf eine Krise. Die geistlichen Hirten Israels sind auf Abwegen. Sie missachten die Weisung der Thora

vermischen Gottes Gebote mit fremden Kulten und eigenen Interessen. Das geistliche Fundament bröckelt – und das Volk leidet.

Doch Gott bleibt nicht stumm. Er kündigt einen Hirten an, einen Nachfolger Davids, der anders sein wird. Einer, der nicht sich selbst sucht, sondern die Verlorenen.

Jesus – der Arzt für die Kranken

Auch im neuen Bund, mischt die neue Geistlichkeit, das Evangelium mit fremden Lehren, Ideologien und eigenen Interessen durch, und stochern so in ihrer eigenen Orientierungslosigkeit im Nebel.

So nimmt Jesus diese Verheißung auf. Er kommt nicht zu denen, die sich stark und gerecht fühlen. Er kommt zu denen, die erkennen, dass sie verloren sind. Zu denen, die durchs soziale Netz gefallen sind. Zu denen, die mit ihren Konflikten nicht klarkommen, und es auf weltlichen Wegen keine echte Vergebung gibt.

Jesus sagt:
„Ich bin gekommen, die Kranken und Sünder zu rufen.“
Das ist keine Ausgrenzung der Starken – es ist eine Einladung zur Ehrlichkeit. Wer sich selbst für gerecht hält, braucht keinen Arzt. Wer aber merkt, dass er innerlich blutet, darf wissen:
Gott sucht dich. Gott bringt dich zurück. Gott verbindet deine Wunden. Gott stärkt dich.

Eine Frage an uns

Wo stehen wir?
Bei den Starken – oder bei denen, die sich von Gott finden lassen?

Das gilt auch heute noch.

Für unsere Gemeinden. 

Für unsere Gesellschaft.

Für jeden Einzelnen.
 

Sie gilt besonders denen, die sich nicht mehr trauen, zu hoffen.

Impulse für den Alltag

  • Selbstannahme: Wir dürfen unsere Schwächen und Verletzungen vor Gott bringen. Er nimmt uns an, wie wir sind.

  • Barmherzigkeit üben: Der Blick auf die Bedürftigen und Schwachen soll auch das Handeln der gefundenen prägen. Wo können wir anderen helfen, sie stärken oder trösten?

  • Gemeinschaft stärken: In einer Welt, in der viele vereinsamen oder sich ausgeschlossen fühlen, ist es wichtig, Räume der Gemeinschaft und Annahme zu schaffen

Schlussgedanke

Der Monatsspruch für November 2025 erinnert uns daran, dass Gottes Herz besonders für die Verlorenen und Schwachen schlägt. Er sucht, heilt und stärkt – und lädt uns Christusnachfolger ein, mit ihm gemeinsam auf die Suche nach den Menschen zu gehen, die seine Liebe besonders brauchen. Möge dieser Monat uns dazu ermutigen, gerade in dieser dunklen Zeit, Gottes Barmherzigkeit zu leben und weiterzugeben. 

Gebet

Herr, du suchst, was verloren ist.
Du bringst zurück, was sich verirrt hat.
Du verbindest, was verwundet ist.
Du stärkst, was schwach geworden ist.
Lass uns deine heilende Nähe spüren –
in unseren Gemeinden, in unseren Herzen,
und in denen, die sich selbst nicht mehr finden.
Amen.

Segen

Der Gott, der sucht und heilt,
segne dich mit der Kraft der Rückkehr,
mit dem Trost der Vergebung,
und mit der Hoffnung,
die auch im Schwachen stark ist.

Amen

1.Thessalonicher 5,21-22

Prüft aber alles und das Gute behaltet.(Meidet das Böse in jeder Gestalt) .

        Betrachtung zur Jahreslosung: „Prüfet alles,                behaltet das Gute;

              meidet das Böse in jeder Gestalt!“           

Impulse und Gedanken für ein verantwortungsvolles Leben

Einleitung

Jede Jahreslosung, die aus der Bibel entnommen wird, lädt dazu ein, innezuhalten und über das eigene Leben, die Gesellschaft und die Beziehung zu anderen Menschen und zu Gott nachzudenken. Die Worte „Prüfet alles, behaltet das Gute; meidet das Böse in jeder Gestalt!“ (1. Thessalonicher 5,21-22) sind dabei eine eindringliche und zugleich ermutigende Weisung. Sie verknüpfen eine grundsätzliche Offenheit für alles Neue und Unbekannte mit der Aufforderung zu klarer Urteilsfähigkeit und moralischer Standhaftigkeit.

Biblischer Kontext

Die Jahreslosung stammt aus dem ersten Brief des Paulus an die Thessalonicher, einem der ältesten erhaltenen Briefe des Neuen Testaments. Paulus schreibt an eine junge Gemeinde, die sich in einem Umfeld unterschiedlicher religiöser Einflüsse zurechtfinden musste. Seine Worte sind Ermutigung und Warnung zugleich: Die Gemeinde soll nicht blind allem vertrauen, was ihr begegnet, sondern alles prüfen – mit Geist und Verstand. Gleichzeitig fordert er sie auf, das jeweils Gute festzuhalten und sich entschieden gegen alles Böse zu stellen, egal, welche Gestalt es annimmt.

Prüfet alles – Eine Haltung der Offenheit und Wachsamkeit

Der Aufruf, alles zu prüfen, spricht eine Haltung an, die in unserer von Informationen überfluteten Zeit aktueller ist, denn je. Es geht um eine ständige Bereitschaft, Dinge zu hinterfragen, sich eine eigene Meinung zu bilden und nicht jedem Trend oder jeder Meinung blind zu folgen.

  • Offenheit: Wer alles prüft, verschließt sich nicht vor Neuem, sondern hört zu, lässt sich auf Gespräche ein und nimmt neue Perspektiven wahr. Das bedeutet die Bereitschaft, auch Unbekanntes oder Unbequemes anzuschauen.

  • Kritisches Denken: Prüfen heißt aber auch, nicht leichtgläubig zu sein. Es geht darum, Argumente und Motive zu hinterfragen, Quellen zu prüfen und sich nicht von schnellen Schlagzeilen oder Halbwahrheiten leiten zu lassen. Gerade in Zeiten von „Fake News“ oder manipulativen Botschaften ist dies ein zentraler Auftrag.

  • Geistliche Wachsamkeit: Im biblischen Sinne meint das Prüfen zudem, dass Menschen auf ihre innere Stimme, ihr Gewissen und letztlich auf Gottes Führung achten. Was entspricht den Werten der Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit?

Behaltet das Gute – Das Wertvolle erkennen und bewahren

Nachdem alles geprüft wurde, gilt es, das Gute zu erkennen und festzuhalten. Doch was ist das Gute? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, denn sie hängt von kulturellen, religiösen und persönlichen Überzeugungen ab. Im Kontext des Paulus ist das Gute das, was dem Leben dient, was Gemeinschaft fördert und was Menschen hilft, in Freiheit, Würde und Liebe miteinander umzugehen.

  • Das Gute im Alltag: Es sind oft die kleinen Dinge, die einen Unterschied machen – ein freundliches Wort, ein Zeichen der Solidarität, ein Moment des Zuhörens.

  • Werte und Tugenden: Ehrlichkeit, Mitgefühl, Verantwortungsbewusstsein und Respekt sind Beispiele für das Gute, das es zu bewahren gilt.

  • Traditionen und Innovationen: Nicht alles Neue ist automatisch gut, aber auch nicht alles Alte schlecht. Prüfen bedeutet, bewährte Traditionen zu schätzen und zugleich offen für konstruktive Veränderungen zu bleiben.

Meidet das Böse in jeder Gestalt – Wachsamkeit gegenüber schädlichen Einflüssen

Der dritte Teil der Losung fordert zu einer entschiedenen Distanzierung von allem auf, was als böse erkannt wird. Die Formulierung „in jeder Gestalt“ mahnt, dass das Böse nicht immer offensichtlich oder eindeutig daherkommt. Es kann sich hinter attraktiven Fassaden verbergen, als scheinbar harmlos getarnt auftreten oder sich als das „kleinere Übel“ präsentieren.

  • Zivilcourage und Rückgrat: Das Böse zu meiden, erfordert manchmal Mut, sich gegen den Strom zu stellen, Nein zu sagen oder auch Unrecht beim Namen zu nennen.

  • Selbstreflexion: Es reicht nicht aus, nur auf das „Böse“ bei anderen zu zeigen. Auch im eigenen Denken und Handeln gilt es, ehrlich mit sich selbst zu sein und eigene Schwächen oder Versuchungen zu erkennen.

  • Sensibilisierung: In einer Welt, in der Manipulation, Ausgrenzung und Hass immer wieder neue Formen annehmen, ist es wichtig, sensibel zu sein und frühzeitig gegenzusteuern.

Praktische Impulse für den Alltag

Wie können diese Weisungen im täglichen Leben konkret werden? Die Jahreslosung lädt dazu ein, mit offenen Augen und wachem Herzen durch die Welt zu gehen:

  • Begegnen Sie anderen mit Respekt und Neugier, ohne Vorurteile.

  • Informieren Sie sich bewusst und aus verschiedenen Quellen, um sich eine fundierte Meinung zu bilden.

  • Hinterfragen Sie Motive – die eigenen wie auch die der anderen.

  • Behalten Sie das Gute: Machen Sie sich bewusst, was Ihr Leben und das Ihrer Mitmenschen bereichert, und setzen Sie sich dafür ein.

  • Meiden Sie das Böse: Setzen Sie sich klar gegen Ausgrenzung, Lüge, Gewalt oder Ungerechtigkeit ein – auch wenn es unbequem ist.

  • Suchen Sie das Gespräch, wenn Sie unsicher sind, und holen Sie sich Rat von Menschen, denen Sie vertrauen.

Die spirituelle Dimension

Über die ethisch-moralische Ebene hinaus, spricht die Jahreslosung auch eine spirituelle Erfahrung an. Das Gute zu erkennen und das Böse zu meiden, ist nicht nur eine Frage des Verstandes, sondern auch des Herzens und des Glaubens. Christlicher Glaube lebt davon, dass Menschen sich in allem, was sie prüfen, geleitet wissen von Gottes Liebe und seinem Geist.

Die Bibel lädt dazu ein, alles Vertrauen auf Gott zu setzen, dass er das Gute in uns und unter uns wachsen lässt. Im Gebet können Zweifel, Unsicherheiten und Fragen vor Gott gebracht werden. Gemeinschaft und Austausch mit anderen Glaubenden hilft, Perspektiven zu eröffnen und das Gute gemeinsam zu stärken.

Fazit

Die Jahreslosung „Prüfet alles, behaltet das Gute; meidet das Böse in jeder Gestalt!“ ist eine Einladung zu einem wachen, kritischen und verantwortungsvollen Leben. Sie fordert dazu auf, das Leben nicht in Schwarz-Weiß zu sehen, sondern differenziert zu prüfen, das Wertvolle zu bewahren und entschieden gegen das Unrecht aufzutreten. In einer komplexen Welt, in der die Grenzen zwischen Gut und Böse nicht immer klar verlaufen, bleibt diese Weisung eine kluge und zeitlose Orientierungshilfe – für Einzelne, Gruppen und die Gesellschaft als Ganzes.

Auch unsere Gemeinschaft lädt ein.

 

Samstag, 01.11.2025

Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zuschanden.

Psalm 119,6

© Evangelische Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine
Weitere Informationen finden Sie hier.